New Work: Unternehmensgründung unter Berücksichtigung moderner Arbeitskonzepte

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New Work wird angesichts der Möglichkeiten, die die Digitalisierung für das mobile Arbeiten bietet, in den meisten Unternehmen großgeschrieben. Das muss auch für Gründer gelten, die entsprechende Konzepte benötigen.

New Work: Neue Konzepte von Anfang an

Die Corona-Pandemie brachte ein Umdenken: Die Arbeitnehmer waren angesichts der Pflicht zum Home Office auf den Geschmack gekommen. Auch nach dem Ende der Pandemie wollten viele weiterhin von zu Hause aus oder Remote arbeiten. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie hat heute einen höheren Stellenwert denn je. Das sollten auch Gründer berücksichtigen und die Konzepte des New Work direkt umsetzen.

Experten sind sich einig, dass es in Zukunft nicht mehr ohne diese Konzepte gehen wird, denn Arbeitnehmer werden sich künftig ihre Stellen vor allem nach der trotz des Jobs möglichen Lebensqualität und der damit verbundenen Freiheiten aussuchen. Das Gehalt ist nicht alles! Start-ups müssen daher in ihre Überlegungen zur Vermarktung ihrer Produktidee oder ihrer Dienstleistung auch die Konzepte zur New Work einbeziehen.


Alles beginnt mit der Unternehmensgründung

Die Möglichkeiten, die auch für den Unternehmer selbst, der vielleicht in Personalunion startet, dank New Work gegeben sind, scheinen endlos.

Das Arbeiten kann auch für Gründer anfangs mobil sein. Wer keine Kunden empfangen muss, kann theoretisch am Küchentisch zu Hause mit seinem Laptop sitzen und arbeiten.

Doch für die Gründung und eigentliche Geschäftstätigkeit ist eine eigene Geschäftsadresse nötig.

Sicherlich kann hier die Privatadresse angegeben werden, doch sie findet sich dann auf der Internetseite bei den Kontaktdaten und im Impressum, auf dem Briefkopf und als Anhang in geschäftlichen E-Mails.

Die moderne Errungenschaft, die Privatsphäre schützen und eine gesonderte Geschäftsadresse mieten zu können, ist daher Gold wert.

Weder Kunden noch (potenzielle) Geschäftspartner kennen damit die Privatadresse. Damit ist ein weiterer Vorteil verbunden: Die Geschäftsadresse kann sich unter einer renommierten Adresse befinden.

Die Möglichkeiten, die auch für den Unternehmer selbst, der vielleicht in Personalunion startet, dank New Work gegeben sind, scheinen endlos. (Foto: AdobeStock - 697201033  Gautierbzh)

Die Möglichkeiten, die auch für den Unternehmer selbst, der vielleicht in Personalunion startet, dank New Work gegeben sind, scheinen endlos. (Foto: AdobeStock – 697201033 Gautierbzh)

Eine solche kann sich ein Gründer in den meisten Fällen in der Realität nicht leisten, weil die Einnahmen für Mieten und Co. erst einmal fließen müssen.

Dank dieser Spielart der New Work ist es jedoch möglich, direkt zum Start des eigenen und später hoffentlich erfolgreichen Unternehmens eine bekannte und vertrauenswürdige Firmenadresse anzugeben.

Das beinhaltet New Work

New Work umfasst natürlich mehr als nur die Möglichkeit, eine Geschäftsadresse zu mieten, auch wenn das noch junge Unternehmen gar nicht wirklich unter dieser Anschrift zu finden ist. Es handelt sich um ein generelles Konzept, das sich mit den Veränderungen in der Arbeitswelt beschäftigt. Grundlegend dafür sind die Möglichkeiten der Digitalisierung, die beispielsweise das Arbeiten von jedem Ort der Welt aus erlauben. Starre Arbeitsstrukturen gibt es bei New Work nicht, die Arbeitsumgebungen sind flexible.

Wer ein Büro benötigt, kann beispielsweise einen Platz in einer Co-Working-Space mieten und findet sich dort bei Bedarf ein. Generell steht der Mensch im Mittelpunkt, was sich spätestens dann bemerkbar macht, wenn das junge Unternehmen den ersten Mitarbeiter einstellen möchte. Dieser stellt vielleicht Forderungen nach einer anteiligen Zeit im Home Office, weil er oder sie sich um die Kinder kümmern möchte.

Eventuell soll die Möglichkeit zur Mitsprache bei Entscheidungen und damit zu flachen Hierarchien gegeben sein. Der künftige Mitarbeiter möchte vielleicht auch verstärkt eigenverantwortlich arbeiten und sucht nun einen Arbeitgeber, mit dem er die größtmögliche Freiheit bei gleichzeitiger Tätigkeit im Angestelltenverhältnis findet.

New Work beinhaltet damit diese Konzepte und Kriterien:

  • Bedürfnisse und Fähigkeiten des Mitarbeiters stehen im Mittelpunkt
  • berufliche Entwicklung und persönliche Entfaltung müssen in Einklang zu bringen sein
  • Arbeitsplatz wird ein Ort zur Selbstverwirklichung
  • Job dient nicht mehr nur allein der Existenzsicherung
  • Arbeitsprozesse sind unabhängig von einem festen Ort ausführbar
  • abteilungsübergreifende Arbeit ist möglich
  • Kreativität bekommt mehr Raum

Bereits existente und am Markt etablierte Unternehmen stehen häufig vor der Schwierigkeit, die Anforderungen der New Work umzusetzen und alte Strukturen aufzubrechen. Mitunter tun sie sich schwer mit dem frischen Wind, der damit in eine Firma fahren kann! Dennoch wird New Work mittlerweile auch in Traditionsunternehmen angegangen, was die Wettbewerbsfähigkeit auf längere Sicht durch eine bessere Mitarbeiterbindung sicherstellen soll.


Anforderungen an Unternehmen im Hinblick auf die Anwendung von New Work

Gern wird New Work heute als Schlagwort genutzt, ohne dass die damit verbundenen Details berücksichtigt werden. Dabei geht es um mehr als nur um die Möglichkeit zur Arbeit im Home Office, wenngleich das bereits ein großer Schritt in Richtung einer größeren persönlichen Freiheit ist.

Firmen, die gerade in Gründung oder eben erst am Markt gestartet sind, haben die besten Möglichkeiten, die Konzepte der New Work umzusetzen. Damit ist die Chance groß, von Anfang an Mitarbeiter zu bekommen, die sowohl hinter dem Unternehmen stehen als auch sich selbst nicht aus den Augen verlieren. Gesunde und zufriedene Mitarbeiter sind motivierter und damit auch produktiver.

Umsetzung von New Work nur mithilfe von …

  • … passender IT-Infrastruktur: Mitarbeiter müssen orts- und zeitabhängig arbeiten können, was im Übrigen auch für den Firmengründer gilt, wenn er noch niemanden beschäftigen kann oder möchte. Laptop, Smartphone, eingerichtetes und funktionierendes Netzwerk sowie die garantierte Erreichbarkeit sämtlicher firmeninterner Daten und Systeme sind die Voraussetzung. Zudem müssen geeignete Sicherheitsmaßnahmen ergriffen werden, um die Firmen-IT vor Hackerangriffen zu schützen.
  • Video: Arbeiten, wie ich will – bringt “New Work” uns weiter? | ARD Story

  • … agilen Arbeitsmethoden: Die Verantwortung verbleibt nicht allein beim Vorgesetzten, sondern wird auf die Arbeitsteams verteilt. Bei einem Start-up, das vielleicht mit dem Gründer und einem Beschäftigten startet, sollte zumindest ein Teil der Verantwortung auch auf den Schultern des Angestellten lasten. Das eigene Handeln muss auch selbst verantwortet werden. Dies hat nicht nur den Vorteil, dass keiner jegliche Schuld bei Misslingen eines Projekts von sich weisen kann, sondern dass sich jeder ausreichend wertgeschätzt fühlt und damit motivierter ist, etwas zu erreichen.
  • … qualifizierten Mitarbeitern: Werden Mitarbeiter im Start-up beschäftigt, müssen diese nicht nur fachlich geeignet sein, sondern sich auch mit Remote Work auskennen. Nötigenfalls sind entsprechende Schulungsmaßnahmen zu empfehlen.
  • … flachen Hierarchien: New Work basiert auf flachen Hierarchien und einer Beteiligung der Mitarbeiter. Diese sollen die Möglichkeit haben, ihre Arbeit nach eigenen Bedürfnissen und Wünschen zu gestalten. Ein klassischer Führungsstil, bei dem der Chef allein die Richtung vorgibt, ist dabei nicht empfehlenswert. Der Gründer wird hier eher zum Coach, der inspirieren und motivieren soll.
  • Video: New Work: Warum uns der Wandel der Arbeitswelt überfordert | Sternstunde Philosophie | SRF Kultur

  • … smarten Bürokonzepten: Gibt es kein festes Büro und wird beispielsweise von zu Hause aus gearbeitet, brauchen Mitarbeiter mitunter im Einzelfall Büroräumlichkeiten. Diese können über Co-Working-Spaces gestellt werden. Der Vorteil: Der Gründer und Unternehmer braucht keine kontinuierliche Miete für die Räumlichkeiten zu zahlen und mietet diese nur bei Bedarf. Das spart Kosten und ist damit ganz im Sinne der Gewinnmaximierung.

Vor- und Nachteile von New Work für Unternehmen

Idealerweise werden Gründer die New Work Konzepte von Anfang an umsetzen, doch auch nachträgliche Änderungen und Verbesserungen sind möglich.

Angesichts der zahlreichen Vorteile von New Work sollte es keine Frage sein, ob die Konzepte im Unternehmen umgesetzt werden, sondern nur, wann dies möglich ist. Arbeitnehmer profitieren von einer besseren Work-Life-Balance, was natürlich auch für den Gründer selbst gilt.

Mitarbeiter müssen orts- und zeitabhängig arbeiten können, was im Übrigen auch für den Firmengründer gilt. (Foto: AdobeStock - 686504332 Surachetsh)

Mitarbeiter müssen orts- und zeitabhängig arbeiten können, was im Übrigen auch für den Firmengründer gilt. (Foto: AdobeStock – 686504332 Surachetsh)

Der Arbeitsplatz kann an die eigenen Bedürfnisse angepasst werden, was bei einer Arbeit im Home Office die größtmögliche Freiheit bedeutet.

Kurze Wege, eine teamübergreifende Zusammenarbeit und die Freiheit, jederzeit eigene Entscheidungen treffen zu können, erhöhen Motivation, Kreativität und Produktivität.

Dennoch sind mit New Work auch Nachteile verbunden. Nicht immer ist der Produktivitätsanstieg spürbar, teilweise bleibt er gänzlich aus.

Gründe dafür können Mitarbeiter sein, die zwar eine größtmögliche Freiheit genießen, die jedoch lediglich Dienst nach Vorschrift machen wollen. Zudem kann die Freiheit des mobilen Arbeitens von zu Hause aus zu Nachlässigkeiten führen.

Der Unternehmer selbst hat weniger Kontrollmöglichkeiten, Versäumnisse werden oft erst sicht- und spürbar, wenn sie ernst zu nehmende Ausmaße angenommen haben. Auch aus diesen Gründen ist es ratsam, New Work direkt bei der Gründung des Unternehmens einzuführen und die jeweiligen Konzepte umzusetzen.

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