Ein Praktikum ist eine gute Möglichkeit, zum Beispiel nach einem Studium in das Berufsleben einzusteigen. Besonders ein Praktikum im Ausland kann den eigenen Lebenslauf aufwerten. Unternehmen, die in Frankreich Praktikanten suchen und Leute, die in Frankreich eine Praktikumsstelle suchen, können bei einer deutsch-französischen Personalberatung wichtige Information erhalten.
Warum Frankreich?
Frankreich bietet für Praktikanten viele Möglichkeiten. Gerade von Kulturliebhaber wird das Land sehr geschätzt. Die spektakulären historischen Bauwerke wie zum Beispiel das Schloss von Versaille, der Arc de Triomphe und der Louvre in der Hauptstadt Paris sind nur ein paar der sehenswerten Orte, die man als deutscher Praktikant in Frankreich besichtigen kann. Auch für eher sportlich interessierte Praktikanten hat Frankreich einiges zu bieten: Die French Open laden einmal im Jahr zu einem der prestigeträchtigsten Tennisturniere der ganzen Welt ein. Und auch für Fußballfans ist das französische Nachbarland durchaus interessant: Schließlich kann man hier eine der erfolgreichsten Mannschaften der Welt, die équipe tricolore, anfeuern. Dazu kommen noch die Genüsse der französischen Küche.
Doch nicht nur deswegen ist Frankreich für Deutsche auf der Suche nach einem Praktikumsplatz eine gute Wahl. Das Land ist in Europa der wichtigste Handelspartner Deutschlands. Durch diesen regen Warenaustausch ist der französische Markt auch für deutsche Unternehmer überaus attraktiv und bietet Chancen für die verschiedensten Firmen. Diese so guten wirtschaftlichen und auch politischen Beziehungen führen dazu, dass viele deutsche Firmen und Unternehmen eine Niederlassung in Frankreich haben. Französische Unternehmen unterhalten außerdem häufig Handelsbeziehungen zu deutschen Partnern. Es gibt also unzähligen mögliche Anlaufstellen für Praktikanten.
Dabei muss man sich bei seiner Suche nach einer Praktikumsstelle natürlich nicht nur auf die Hauptstadt Paris beschränken. Zwei Regionen sind für deutschsprachige Bewerber aber sehr beliebt und weisen zudem noch eine große Dichte an Unternehmen aufweisen:
- Ile-de-France
Die Ile-de-France bezeichnet den Großraum in und um Paris. Da Frankreich eher zentral ausgelegt ist, führen fast alle Wege in die Hauptstadt. Wegen der hohen Nachfrage nach allen möglichen Produkten und Dienstleistungen findet man hier besonders viele Unternehmen und Firmen. Hier lohnt es sich also auf jeden Fall, nach dem Wunschpraktikum zu suchen. Die Lebenshaltungskosten sind im Raum um Paris tendenziell natürlich etwas höher als auf dem Land, dafür werden hier attraktivere Löhne gezahlt.
- Lothringen, Elsass und Rhône-Alpes
Diese Regionen können vor allem mit schönen Landschaften, ausgezeichneter Infrastruktur und guten Gehältern beeindrucken. Dazu sind sie wirtschaftlich stark und bieten somit gute Aussichten auf einen Praktikumsplatz beim Wunschunternehmen. Gerade das Elsass und Lothringen ziehen deutschsprachige Arbeitskräfte an, da hier zusätzlich zum Französischen auch das Deutsche noch weit verbreitet ist. Diese Regionen sind also auch attraktiv für deutsche Praktikanten, die ein Auslandspraktikum in Frankreich absolvieren möchten.
Bevor man sich allerdings auf sein Praktikum in Frankreich freuen kann, sollten man sich erst einmal über einige wichtige Regelungen und Vorschriften, die für ein Auslandspraktikum und besonders für ein Praktikum in Frankreich gelten, informieren. Deutsch-französische Personalberatungen können Praktikumssuchenden mit wichtigen Informationen dabei unterstützen, das eigene Praktikum zu organisieren. Außerdem können solche Beratungen auch Unternehmen bei der Suche nach einem passenden Praktikanten in Frankreich unterstützen.
Über das Praktikum in Frankreich: Die wichtigsten Fragen
Ein Praktikum in Frankreich ist nicht nur sinnvoll, um das eigene Französisch zu verbessern. Als Praktikant erhält man auch hautnahe Einblicke in die Arbeitsweise und natürlich die Mentalität der Franzosen und kann so herausfinden, ob diese Arbeitsweise zu den eigenen Vorstellungen und Wünschen passt. Ein Praktikum im Ausland muss selbstverständlich gut organisiert und vorbereitet werden. Auch ein Unternehmer, der für seine Firma in Frankreich einen und auch mehrere Praktikanten sucht, muss bestimmte Regelungen beachten.
Dabei kommen häufig Fragen auf:
- Was für Arten von Praktika gibt es in Frankreich?
- Braucht man für ein Praktikum in Frankreich eine Arbeits- und Aufenthaltsgenehmigung?
- Welche Praktikumsvereinbarungen gelten in Frankreich?
- Wie wird ein Praktikum in Frankreich vergütet?
- Wie kann ein Praktikum in Frankreich finanziert werden?
- Welche Stellen vermitteln Praktikanten oder Praktikumsplätze?
Ein Praktikum in Frankreich: Was muss man als Bewerber beachten?
Praktika werden in der heutigen Welt immer wichtiger. Sie bieten die Chance, Arbeitserfahrungen zu sammeln, Kontakte zu knüpfen, eigene Stärken und Fähigkeiten zu entwickeln und, im Falle eines Auslandspraktikums, die eigene Sprachkompetenz auszubauen. Ein Praktikum im Ausland muss von Beginn an gut geplant werden.
- Welche Arten von Praktika gibt es in Frankreich?
In Frankreich gibt verschiedene Vorschriften für Praktikanten und Unternehmen, die Praktikanten beschäftigen. Während man in Deutschland in der Regel einmal während der Schulzeit und ein zweites Mal während des Studiums ein Praktikum absolviert (freiwillige Praktika nicht mitgerechnet), sind Praktika im französischen Nachbarland generell nicht so sehr verbreitet. Aber natürlich gibt es auch in Frankreich die Möglichkeit, Praktika zu absolvieren.In Frankreich kann man grundsätzlich zwischen zwei Arten von Praktika unterscheiden:Ein Praktikum als obligatorischer Teil einer Ausbildung wie zum Beispiel ein Pflichtpraktikum im Rahmen eines Studiums oder einer Ausbildung an einem IUP, IUT oder einer Ingenieurs- oder WirtschaftsschuleEin freiwilliges Praktikum, welches nicht im Rahmen einer Ausbildung oder eines Studiums vorgeschrieben istEs ist allerdings in Frankreich oft schwierig für Bewerber, eine Praktikumsstelle zu finden, wenn das Praktikum nicht im Rahmen einer wie auch immer gearteten Ausbildung stattfindet oder der Praktikant zumindest an einer Universität eingeschrieben ist oder in einem Ausbildungsverhältnis steht.
Achtung: Das gilt für Bewerber aus Frankreich genauso wie für Bewerber aus dem Ausland!
Diese Regelung garantiert, dass ein Praktikant auch während der Dauer des Praktikums weiterhin von der Ausbildungsstelle oder Universität haftpflicht-, unfall- und krankenversichert ist. Das Unternehmer, bei dem das Praktikum stattfindet, wird damit von der Versicherungspflicht entbunden.
Studenten, die an einer Universität in Deutschland eingeschrieben sind, sollten ein Urlaubssemester beantragen, um in Frankreich ein Praktikum zu absolvieren, da die Semesterferien zeitlich oft zu begrenzt sind und sich so nur für ein Praktikum von maximal zwei oder drei Monaten eignen. Informationen zum Thema Urlaubssemester und Auslandspraktikum finden Studenten in den betreffenden Servicebüros ihrer Universität.
- Über die französische PraktikumsvereinbarungIn Frankreich muss vor dem Beginn des Praktikums eine sogenannte „convention de stage“, also eine Praktikumsvereinbarung, festgelegt werden. In dieser Vereinbarung werden alle rechtlichen und organisatorischen Fragen wie die Länge und die Inhalte oder auch die monatliche Vergütung des Praktikums geklärt.Vor allem aber wird in der Praktikumsvereinbarung der Versicherungsstatus des Praktikanten durch die Ausbildungseinrichtung oder die Hochschule festgehalten und bestätigt. Diese „convention de stage“ gibt es in dreifacher Ausführung. Um gültig zu sein, muss sie vom Praktikant, dem betreffenden Unternehmen und der Ausbildungsstätte des Praktikanten unterschrieben werden. Ausführliche Informationen sowie ein Musterbeispiel einer „convention de stage“ findet man hier.Befindet sich der Praktikant in keinem Ausbildungsverhältnis, ist es natürlich auch möglich, direkt mit dem Unternehmen einen Vertrag bezüglich des Praktikums abzuschließen, der es ermöglicht, ein Praktikum nach der Schule oder dem Studium aufzunehmen.
Wichtig!
Unabhängig von der Art des Vertrags sollten sich Praktikanten bei ihrer Versicherung immer darüber informieren, inwieweit die eigene Versicherung beim Arbeiten im Ausland gültig ist oder ob eventuell Zusatzversicherungen notwendig sind. - Wie wird ein Praktikum in Frankreich vergütet?
Generell gilt: Alle Praktika, die eine Dauer von drei Monaten überschreiten, müssen monatlich vergütet werden. Diese Regelung ist am 1. Januar 2008 in Kraft getreten. Diese Vergütung hat in der Regel eine Höhe von 390 Euro im Monat und wird in Frankreich „gratification“ genannt.Die Höhe der Vergütung beträgt damit etwa 30 Prozent des französischen Mindestlohns, des SMIC. Die Höhe der Vergütung beträgt aus einem ganz wichtigen Grund meist 390 Euro: Bei Vergütungen unter 400 Euro müssen weder Arbeitgeber noch Arbeitnehmer Sozialabgaben leisten, da sie unter dem sozialversicherungspflichtigen Limit liegt.Grundsätzlich unterliegt die Vergütung eines Praktikums der Einkommenssteuer. Das ist nicht der Fall, wenn die folgenden Bedingungen zutreffen:Das Praktikum ist obligatorisch als Teil einer Ausbildung
Das Praktikum dauert nicht länger als drei Monate
Das Praktikum wird in einem französischen Unternehmen absolviertEine Gehaltsabrechnung bekommen studentische Praktikanten in der Regel nicht ausgestellt, da sie im Unternehmen nicht als Mitarbeiter, sondern als Studenten geführt werden.
Für alle kürzeren Praktika gibt es in Frankreich keinerlei gesetzliche Verpflichtung, das Praktikum zu vergüten. Das gilt sowohl für die Vergütung mit Geld als auch mit sogenannten „ticket-restaurant“, also einer Übernahme der Mittagsessenskosten. Praktikanten sollten hier direkt mit dem Unternehmen verhandeln.
- Wie kann man sich ein Praktikum in Frankreich finanzieren?
Hat man sich dazu entschlossen, ein Praktikum in Frankreich zu absolvieren, stellt sich die Frage nach der Finanzierung des Auslandsaufenthaltes. Gerade in der Region um die französische Hauptstadt Paris, in die es viele Bewerber zieht, sind die Lebenshaltungskosten hoch. Wie kann man sich also ein solches Auslandspraktikum finanzieren?Studenten und Auszubildende haben die Möglichkeit, das sogenannte Auslands-BAföG zu beantragen. Für das Auslands-BAföG gelten andere Kriterien als für das „normale“ Inlands-BAföG, weshalb auch Personen einen Antrag stellen können, die im Inland keinen Anspruch auf die Unterstützung durch BAföG hätten. Ausführliche Informationen zum Auslands-BAföG findet man hier.Auch der DAAD (Deutscher Akademischer Austausch Dienst) bietet Interessierten verschiedenen Finanzierungsmöglichkeiten für Auslandsaufenthalte wie zumBeispiel innerhalb des Erasmus-Programms oder auch des Carlo-Smid-Programms. Weitere Informationen erhält man auf der Website des DAAD unter https://www.daad.de/de/. Eine weitere Anlaufstelle für die Finanzierung eines Auslandspraktikums kann das deutsch-französische Jugendwerk DFJW sein, auf dessen Website (https://www.dfjw.org) man verscheiden Finanzierungsmöglichkeiten für Praktika findet.Außerdem findet man auf der Seite des DFJW auch Erfahrungsberichte von Praktikanten, die bereits eine Zeit lang in Frankreich verbracht und dort ein Praktikum absolviert haben.Weitere Tipps zu einem Praktikum in Frankreich finden Interessierte auch bei deutsch-französischen Personalvermittlungen. Diese Personalberatungen sind zwar in der Regel eher Anlaufstelle für Unternehmer, die in Frankreich nach Fachkräften und für Arbeitnehmer, die im französischen Ausland eine feste Anstellung suchen, aber auch für Praktikanten finden sich vor allem auf den Websites hilfreiche Informationen zum Beispiel zum Thema „Arbeiten in Frankreich“ und zur französischen Arbeitsweise und Mentalität. Zudem entdeckt man in den Stellenanzeigen der deutsch-französischen Personalberatungen und – vermittlungen nicht selten auch Anzeigen von französischen Unternehmen, die Praktikanten aus dem deutschen Ausland suchen.
Video: Motivationsfilm Praktikum für Berufsschüler in Frankreich
Eine Auswahl von deutsch-französischen Personalberatungen
Neben den bereits genannten Stellen kann auch eine deutsch-französische Personalberatung und –vermittlung bei der Suche nach einem Praktikumsplatz in Frankreich nützlich sein. In der Regel wenden sich solche Personalberatungen an Unternehmer und Arbeitnehmer, einige bieten aber auch interessante Tipps und Informationen für Praktikanten:
- Connexion Emploi
Die deutsch-französische Jobbörse bietet viele aufschlussreiche Angebote und Informationen für Praktikanten. Zunächst findet man auf der Website der Jobbörse ausführliche und detaillierte Hilfeseiten, die sich sowohl an Praktikanten richten, die an einem Praktikum in Frankreich interessiert sind als auch an Unternehmer, die im französischen Ausland Praktikanten beschäftigen wollen. Dazu haben Arbeitnehmer Zugriff auf aktuelle Stellenangebote. Außerdem können sich Bewerber auf der Website zu einer großen Jobmesse in Köln und Paris anmelden, die auch für Praktikanten Chancen auf mögliche Praktikumsplätze bietet kann. - Tandem Consulting
Diese deutsch-französische Personalberatung ist für Praktikanten eigentlich uninteressant, da sie Fach- und Führungskräfte an Unternehmen weitervermittelt. Wer allerding vorhat, als Praktikant längere Zeit im französischen Ausland zu verbringen als „nur“ zwei oder drei Monate und deswegen etwas über die französische Mentalität und Art zu arbeiten lernen will, kann bei Tandem Consultings Seminare und spezielle Trainings besuchen, die dabei helfen können, einen Bewerber auf das Arbeitsleben in Frankreich vorzubereiten. - gbo Human Resources
gbo Human Resources vermittelt als deutsch-französische Personalberatung seit über 20 Jahren Personal an deutsche Unternehmen in Frankreich. Zweimal im Jahr sucht das Unternehmen für seinen Sitz in Paris Praktikanten, die über gute bis sehr Französisch- und Englischkenntnisse und Interesse im Personalbereich verfügen. Über die Website der Personalvermittlung findet man die Kontaktdaten des Ansprechpartners, über welchen man weitere Informationen zum Praktikum erhalten kann.
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