Freiwilligenarbeit – mach dein Praktikum im Ausland!

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Schauen wir uns die Stellenanzeigen an, fällt auf, dass viele Unternehmen Berufserfahrung wünschen. Sogar bei ausgeschriebenen Einstiegspositionen werden häufig Bewerber vorgezogen, die neben ihrem theoretischen Wissen ein wenig praktische Erfahrung mitbringen.

Damit ist die Auswahl für junge Menschen, die frisch von der Uni mit ihrem Abschluss in der Hand in die Berufswelt einsteigen möchten, oft begrenzt. Punkten können Studenten und Schulabgänger, wenn sie bereits eine frühere Tätigkeit in professionellem Umfeld vorweisen. Ein Praktikum kann die Lösung sein, das nicht selten auch eine Festanstellung nach sich zieht.

Wettbewerbsvorteil in der Berufswelt mit Auslandspraktikum

Praktika können sowohl innerhalb der eigenen Landesgrenzen als auch im Ausland gemacht werden. Letzteres bietet einige Vorteile:

  • Chance zum Erlernen oder Verfestigen einer Fremdsprache
  • Erlangen von sozialer und interkultureller Kompetenz
  • Erweiterung des spezifischen Fachwissens auf internationaler Ebene

Zahlreiche Arbeitgeber werten ein Auslandspraktikum als besonderen Pluspunkt eines Stellenbewerbers. Sie gehen von einer gewissen Unabhängigkeit, Flexibilität sowie einer guten Portion Selbstbewusstsein aus. In manchen Berufsfeldern zählen Praktika mittlerweile zum Standard, sodass sie in diesem Fall keinen Wettbewerbsvorteil mehr darstellen. Durch ein Auslandspraktikum heben sich Bewerber aus der Masse hervor.

Zudem belegt es bestimmte Fähigkeiten sowie Qualitäten:

  • Kommunikationsfähigkeit in einer fremden Sprache
  • Anpassungsfähigkeit an andere Kulturen, Menschen und Lebensbedingungen
  • Resilienz durch die Annahme der Herausforderung eines Praktikums im Ausland und die erfolgreiche Bewältigung
Ein Auslandspraktikum gilt als hilfreiches Sprungbrett für den beruflichen Einstieg ( Foto: Shutterstock -  Robert Kneschke  )

Ein Auslandspraktikum gilt als hilfreiches Sprungbrett für den beruflichen Einstieg ( Foto: Shutterstock – Robert Kneschke )

 

Warum Freiwilligenarbeit?

Viele Menschen stehen auf dem Standpunkt, dass eine einzelne Person nur wenig im Weltgeschehen bewirken kann. Bei der Freiwilligenarbeit im Ausland sind sie jedoch nicht allein: Viele engagierte Helfer finden sich zusammen, die gemeinsam Großes bewirken.

Zu ihren Zielen gehören weltweites Engagement, interkultureller Austausch sowie individuelle Persönlichkeitsentwicklung. Wer sich daran beteiligt, profitiert von einem außergewöhnlichen Bewusstsein, unter anderem für soziale Herausforderungen, ökologische Probleme und globale Zusammenhänge.

Der persönliche Gewinn bei Freiwilligenarbeit im Ausland, die von zahlreichen Berufs- und Fachhochschulen sowie Universitäten als Praktikum anerkannt wird, ist vielfältig:

  • tiefes Eintauchen in Kultur und Land, Menschen und Traditionen kennenlernen
  • Horizonterweiterung, denn ökologische und soziale Projekte werden hautnah vor Ort begleitet
  • besseres Verständnis für globale Zusammenhänge
  • Praktikanten finden neue Blickwinkel, die das Handeln und Denken nachhaltig prägen
  • ein Praktikum kann das Sprungbrett in die berufliche Karriere sein

Video: Freiwilligenarbeit in ärmeren Ländern – Wer wirklich daran verdient | WDR Doku

Grundsatzwissen über Freiwilligenarbeit

Die Bezeichnungen Freiwilligenarbeit und Freiwilligendienst werden häufig synonym verwendet. Letzterer steht in der Regel im Zusammenhang mit einer staatlichen Förderung. Darüber hinaus gibt es in diesem Zusammenhang noch das englische Wort Volunteering. Es kann mit den deutschen Begriffen gleichgesetzt werden. Der Einfachheit halber verwenden wir nachstehend „Freiwilligenarbeit“.

Grundsätzlich handelt es sich um eine ehrenamtliche, zeitlich befristete Tätigkeit. Die Rahmenbedingungen sind flexibel. So kann Freiwilligenarbeit individuell, in Gruppen, national und international geleistet werden. Weiterhin wählen Interessenten beispielsweise zwischen kulturellen, sozialen und ökologischen Projekten aus. Häufig steigen Teilnehmer in laufende Aktionen ein. Sie sind rein unterstützend tätig, d.h., sie stellen keinen Ersatz für lokale Arbeitskräfte dar.

Je nach Angebot leben Praktikanten entweder mit anderen Freiwilligen in einer Gemeinschaftsunterkunft oder bei Gastfamilien. Die verschiedenen Organisationen stellen jeweils ihre eigenen Rahmenbedingungen auf. Bevor man seine Entscheidung trifft, sollten diese sorgfältig studiert werden. So ist man vor Überraschungen gefeit, die möglicherweise das Praktikum gefährden, weil man sich den Auslandsaufenthalt völlig anders vorgestellt hat.

Viele junge Menschen wachsen an den vielfältigen Aufgaben der Freiwilligenarbeit. ( Foto: Shutterstock -  Monkey Business Images )

Viele junge Menschen wachsen an den vielfältigen Aufgaben der Freiwilligenarbeit. ( Foto: Shutterstock – Monkey Business Images )

 

Dauer der Freiwilligenarbeit

Sowohl vor als auch während und nach dem Studium bzw. der Ausbildung kann eine berufliche Orientierung erfolgen. Im Allgemeinen steht ein freiwilliges Praktikum im Ausland für Flexibilität bezüglich Planung sowie Durchführung. So können oftmals der Zeitraum und auch der Einsatzbereich selbst bestimmt werden.

Optional besteht die Möglichkeit für Schüler und Auszubildende, während der Ferien- bzw. Urlaubszeit ein sogenanntes Orientierungspraktikum zu absolvieren. Studierende genießen den Vorteil, dass ihnen durch die Beantragung eines Urlaubssemesters mehr Zeit zur Verfügung steht. Generell kann die Dauer des Freiwilligendienstes beispielsweise zwischen mehreren Wochen, einigen Monaten und einem Jahr betragen.

In armen Ländern ist jede hilfreiche Hand willkommen. ( Foto: Shutterstock - Monkey Business Images )

In armen Ländern ist jede hilfreiche Hand willkommen. ( Foto: Shutterstock – Monkey Business Images )

 

Praktikumsstelle finden

Zum einen können sich Interessenten an eine Agentur wenden, die geeignete Praktikumsstellen bereithalten. Wer die Organisation und Planung selbst vornehmen möchte, kann sich zum Beispiel für Projekte in den Bereichen Sozial- sowie Geisteswissenschaft an eine politische Stiftung wenden. In Deutschland sind unter anderem die Friedrich-Ebert- und die Konrad-Adenauer-Stiftung sowie das Goethe-Institut die richtigen Ansprechpartner. Wichtig ist, sich frühzeitig zu bewerben, denn die Stellen im Ausland sind begrenzt und gefragt – mindestens ein Jahr zuvor ist empfehlenswert.

Zum anderen finden sich online zahlreiche Anbieter, die sich der Vermittlung von Freiwilligendienst- und Praktikumsplätzen verschrieben haben, wie beispielsweise wayers.com. Darüber hinaus lohnt es sich, die Websites von größeren Unternehmen zu durchforschen. Teilweise halten sie unter der Rubrik „Jobs und Karriere“ eigene Praktikumsstellen bereit. Für die allgemeine Informationsbeschaffung kommen auch die Career Center der Unis in Anfrage. Sie bieten viele Tipps rund um das Thema „Freiwilligenarbeit“ im Ausland.

Video: Wenn Freiwilligenarbeit in Nepal es gut meint aber alles noch schlimmer macht

Vergütung für ein Auslandspraktikum

Die Regel ist, dass es für ein freiwilliges Auslandspraktikum keine Bezahlung gibt. In seltenen Fällen wird eine geringe Vergütung gezahlt. Es ist jedoch garantiert keine Zeitverschwendung, denn die Chance auf einen schnellen und guten Einstieg in die Arbeitswelt ist deutlich höher.

Die Höhe der Kosten, die jeder zukünftige Auslandspraktikant selbst tragen muss, variieren stark. Kosten für die Unterkunft, zum Beispiel bei einer Gastfamilie oder in Wohngemeinschaften bei sozialen Projekten, fallen meist nicht an. Die An- und Abreise muss jedoch selbst finanziert werden, außerdem teilweise die Lebenshaltungskosten.

Wird Finanzierungshilfe benötigt, sollte man sich nach Förderprogrammen umsehen. Es gibt einige Institutionen, die das Auslandspraktikum bezuschussen. Weiterhin kann man sich um ein Stipendium bewerben. Wer beispielsweise ein besonderes Sprachtalent besitzt oder sich durch ehrenamtliches bzw. politisches Engagement auszeichnet, hat gute Aussichten, ausgewählt zu werden.

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